Das Thema „Sorgsamer Umgang mit Wasser“ im Unterricht
Das Thema „Sorgsamer Umgang mit Wasser“ knüpft nicht nur eng an der Lebenswelt der Schüler:innen an, sondern bildet auch ein sehr aktuelles Thema. Der globale Klimawandel und die daraus resultierenden Folgen sind bereits in Europa und Deutschland sichtbar. Auch wenn wir in Deutschland zurzeit nicht unter sichtbarem Wassermangel leiden, wird der Klimawandel Prognosen nach zukünftig vermehrt Auswirkungen zeigen. Dürreperioden und trockene Sommer haben zur Folge, dass für die Landwirtschaft immer mehr Wasser zur Bewässerung der Felder etc. benötigt wird. Auf diese Weise wird zunehmend mehr Grundwasser, das auch für die Trinkwassergewinnung genutzt wird, für die Landwirtschaft verwendet.
Mithilfe der Unterrichtsmaterialien werden die Schüler:innen für einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser sensibilisiert. Sie erarbeiten Argumente, warum auch wir in Deutschland sorgsam mit Wasser umgehen sollten – insbesondere auch angesichts des Klimawandels und der Energiekrise. Ausgangspunkte des Lernens sind – wie es auch der Rahmenlehrplan für den Sachunterricht in Berlin festhält – lebensweltliche Erfahrungen, Beobachtungen und die Konfrontation mit einer Problemstellung.
Vorkenntnisse
Die vorliegende Einheit baut auf dem Materialpaket „Wie nutzen Menschen Wasser?“ auf. Die Lernenden haben bereits Vorstellungen und Kenntnisse zur Wassernutzung im Alltag.
Zur Vorbereitung der Einheit führen die Schüler:innen als Hausaufgabe ein Wasserprotokoll.
Methodische Analyse
Zur Vorbereitung der vorliegenden Unterrichtseinheit ist es wichtig, dass die Schüler:innen als Hausaufgabe ein Wasserprotokoll führen (s. AB1). Dieses Protokoll bildet einen zentralen Bestandteil für die Erarbeitungsphase in der zweiten Unterrichtsstunde.
Der Einstieg in die Einheit „Sorgsamer Umgang mit Wasser“ erfolgt durch eine aktuelle Problemstellung. Dazu präsentiert die Lehrkraft der Klasse eine Collage aus drei Nachrichtenmeldungen (s. AB2; die Arbeitsaufträge sind dabei vorerst nicht sichtbar). Die Überleitung zur ersten Erarbeitung erfolgt fließend. Zunächst legen die Lernenden in Einzel- oder Partnerarbeit den Inhalt der Meldungen dar (s. AB 2, Arbeitsauftrag 1) und schildern Folgen von Wasserknappheit (s. AB2, Arbeitsauftrag 2). Ideen, um den in den Meldungen geschilderten Problemen zu begegnen, erarbeiten die Schüler:innen an-schließend in Kleingruppen (s. AB2, Arbeitsauftrag 3). Die Wahl der Sozialform sowie deren Wechsel ist bewusst gewählt: Die Darlegung der Inhalte in einem ersten Schritt erfordert kaum Austausch untereinander, sondern eine selbstständige Auseinandersetzung mit den Meldungen. Ideen zur Problemlösung hingegen sollten gemeinsam gesammelt, bewertet und erörtert werden.
In der anschließenden Sicherung werden die Ergebnisse besprochen. Die Quintessenz zur Problembegegnung mit dem Rückgang des Grundwassers sollte ungefähr lauten: Sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser. Wie ein solcher sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser konkret für jede:n Einzelne:n aussehen kann, erarbeiten die Lernenden in den folgenden Unterrichtsphasen.
Im Fokus der zweiten Stunde steht eine Auseinandersetzung mit den – in der Hausaufgabe erstellten – eigenen Wasserprotokollen. Dazu untersuchen die Schüler:innen zuerst in Partnerarbeit ihre Wasserprotokolle (s. AB3, Arbeitsauftrag 1). Sie vergleichen ihren Gebrauch mit dem des Partners bzw. der Partnerin, diskutieren die Ursachen des Gebrauchs und gehen der Frage nach, ob es ggf. Tage mit einem höheren Bedarf gibt. In einem zweiten Schritt erarbeiten sie anhand der Analyse ihrer Wasserprotokolle, wo und wann sie Möglichkeiten sehen, im Alltag sorgsamer mit der Ressource Wasser um-zugehen. In einem letzten Schritt entwickeln die Lernenden weitere Ideen – unabhängig von ihren Wasserprotokollen und ihrem eigenen Bedarf – wie ein sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser aussehen kann.
Die auf dem AB3 formulierten Zusatzaufgaben haben den Zweck, die von den Schüler:innen selbst erarbeiteten und formulierten Ideen zu ergänzen und einen Input von außen zu geben. Mithilfe der Kampagne „Jeder Tropfen zählt“ der Berliner Wasserbetriebe wird ein spielerischer Zugang ermöglicht: Die Recherchearbeit auf der entsprechenden Website spricht (auch) Kinder grafisch an, die Videoclips sind verständlich und humoristisch zugleich und die wesentlichen Informationen prägnant dargelegt. Diese Erarbeitungsphase kann sowohl zur Binnendifferenzierung (als Zusatzaufgabe), als Hausaufgabe oder als weitere, feste Erarbeitung in den Unterrichtsverlauf integriert werden.
Zum Abschluss der Einheit bietet es sich an, mit der Klasse gemeinsam die ARD-Dokumentation „Die große Dürre“ zu betrachten. Dieser Film zeigt, dass die Ressource Wasser elementar für viele Bereiche des täglichen Lebens ist – und welche Auswirkungen des Rückgangs bereits spürbar sind. Damit die Schüler:innen den Film aufmerksam verfolgen, erteilt die Lehrkraft zu Beginn den Arbeitsauftrag, dass sich die Lernenden Notizen zu den Folgen von Wassermangel für folgende drei Bereiche machen sollen: Wald, Landbau und für die Stadt(bewohner:innen).
Ein kurzes, von den Schüler:innen selbst formuliertes Fazit zum Zusammenhang von Klimakrise/Klimawandel und die Rolle von Wasser rundet die Einheit ab.
Weitere, ausgewählte Linktipps:
Wasserknappheit - Wird Brandenburg zur Wüste? deutschlandfunkkultur.de
Grundwasser-Atlas: Wo in Deutschland die Wasserspiegel sinken correctiv.org
Italien: Dürre im Land der Wasserverschwendung Europa derStandard.de › International
Italien vor Wasserknappheit – Behörden wollen Notstand ausrufen STERN.de
Didaktische Analyse: Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schüler:innen
- kennen und vergleichen ihren eigenen Wasserbedarf.
- verstehen, warum auch wir in Deutschland sorgsam mit Wasser umgehen sollten.
- kennen Maßnahmen, um sorgsam und reflektiert mit Wasser umzugehen.
- schildern Folgen von Wasserknappheit.
Medienkompetenz
Die Schüler:innen
- trainieren das selbstständige Erschließen von Themen und Inhalten.
- bereiten eigene Ideen schriftlich auf
Sozialkompetenz
Die Schüler:innen
- trainieren im Rahmen von Partner:innen- bzw. Gruppenarbeit ihre Zusammenarbeit mit an-deren Personen.
- lernen einander zuzuhören und eigene Ergebnisse zu präsentieren.
- reflektieren ihr eigenes Konsumverhalten und ihren Lebensstil in Bezug auf ihren Umgang mit Wasser.
- trainieren das Ausformulieren eigener Ideen.