Das Thema „Verantwortungsvolles Handeln“ im Unterricht
Die Lerneinheit „Verantwortungsvolles Handeln“ ist eng an der Lebenswelt der Schüler:innen angelegt und hat das Ziel, diese zu einem solchen Handeln zu bewegen. Um dieses Ziel zu erreichen, regt es dazu an, den eigenen Lebensstil zu reflektieren, indem die Lernenden den eigenen „Ökologischen Fußabdruck“ bestimmen, mögliche Handlungsoptionen aufzeigt (Stichwort Handabdruck) und nötige Einblicke in Ökonomie und Ökologie (Stichwort: Globale Wertschöpfungskette) gibt. Die Rolle von Wasser wird beispielhaft erarbeitet, um das eigene Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen und verantwortungsvolle Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Vorkenntnisse
Besondere Vorkenntnisse für die Durchführung der Einheit „Verantwortungsvolles Handeln“ sind nicht notwendig. Für die Vertiefungsphase zur Rolle von Wasser sind Kenntnisse zu "Virtuelles Wasser" hilfreich.
Methodische Analyse
Der Einstieg in die Einheit erfolgt mithilfe des Begriffs „Ökologischer Fußabdruck“. Unabhängig vom Vorwissen der Lernenden lässt sich auf diese Weise ein geeigneter Einstieg durchführen. Die Schüler:innen äußern ihre Vorstellungen hierzu, die Lehrkraft kann an das Wissen anknüpfen und notiert die wesentlichen Stichworte, auf die im Verlauf der Stunde immer wieder zurückgegriffen werden kann und soll, um somit einen roten Faden zu suggerieren.
In der folgenden Erarbeitungsphase befassen sich die Schüler:innen konkret mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck, indem sie diesen online bestimmen (s. AB 1, Arbeitsaufträge 1-2). Diese Arbeitsphase ist auf der genannten Website (Der ökologische Fußabdruck (fussabdruck.de)) nicht nur medial ansprechend aufbereitet, sondern knüpft direkt an die persönliche Lebenswelt der Lernenden an. Durch diesen Lebenswelt-Bezug wird nicht nur das Interesse angeregt, sondern auch nachhaltiges Lernen ermöglicht.
Sobald die Schüler:innen ihren eigenen ökologischen Fußabdruck ermittelt haben, tauschen sie sich in Partnerarbeit untereinander aus und vergleichen ihre Ergebnisse. Auf diese Weise kommen sie miteinander ins Gespräch, um über Ökologie und Nachhaltigkeit zu diskutieren, Bilanzen zu ziehen und ggf. ihr eigenes Konsumverhalten sowie Lebensstil zu reflektieren.
Im Plenum werden anschließend die Ergebnisse präsentiert und diskutiert. Besonderheiten bzw. unvorhergesehene Kriterien können hier gemeinsam besprochen und erläutert werden. Um zur nächsten Erarbeitungsphase überzuleiten, wird den Schüler:innen in Anlehnung an den ökologischen Fußabdruck als neuer Terminus Technicus der Handabdruck präsentiert.
Hierzu informieren sich die Lernenden in einer zweiten Erarbeitungsphase mithilfe der Website Home | Handabdruck zum Handabdruck. Sie erklären den Begriff und machen analog zum ökologischen Fußabdruck den Handabdruck-Test (AB 1, Arbeitsauftrag 3).
Der Handabdruck-Test unterstützt Kinder und Jugendliche konkrete Handlungsmöglichkeiten zu finden, wo und wie man sich im eigenen Umfeld für Ökologie und Nachhaltigkeit engagieren kann. Damit dient er als konkretes Instrument, das an der Lebenswelt anknüpft. Es regt zur Motivation an und leitet zur nächsten Erarbeitung über, in der die Schüler:innen in Kleingruppen ein Plakat/ Checkliste o. ä. gestalten, mit dem sie aufzeigen, wie man durch einen bewussten Lebensstil einerseits den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst geringhält, andererseits verantwortungsvoll handelt.
Zu Beginn der dritten Stunden betrachten die Schüler:innen zum Wiedereinstieg und zugleich zur Erarbeitung das Erklärvideo Verantwortungsvoll kaufen auf YouTube (Verantwortungsvoll kaufen?! - YouTube). Sie erklären den Begriff Globale Wertschöpfungskette, führen aus, wie man durch den eigenen Konsum Einfluss auf diese nimmt, und formulieren Fragen, die für ein bewusstes (ökologisches und nachhaltiges) Einkaufen relevant sind (AB 1, Arbeitsauftrag 5). Das Ausformulieren konkreter Fragen (Arbeitsauftrag 5 c.) hat den Zweck, dass die Lernenden ihr eigenes Kaufverhalten reflektieren und kriteriengeleitet eigene Anforderungen definieren, die sie bei ihrem nächsten Einkauf selbst anwenden. Auf diese Weise werden sie für ein verantwortungsvolles Handeln sensibilisiert.
Zur Vertiefung der Einheit befassen sich die Schüler:innen exemplarisch mit der Rolle von Wasser. Sie recherchieren in Partnerarbeit den Einfluss von Wasser bzgl. nachhaltiger Produktion, Konsumverhalten und Umweltbewusstsein. Die Recherchearbeit zielt darauf ab, dass die Lernenden das selbstständige Erschließen von Themen und Inhalten trainieren und so in Zusammenarbeit ihre Medienkompetenz fördern. Um den Schüler:innen eine erste Anlaufstelle anzubieten, kann als Hinweis die Website des Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz (https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/umweltbewusstsein-konsumverhalten-und-nachhaltiger-konsum/) mitgegeben werden, bei der die Rolle von Wasser mehrfach genannt und erläutert wird.
Für eine Binnendifferenzierung bietet es sich an, dass sich die Schüler:innen auf den Webseiten von Greenpeace eingehender bzgl. Konsum und Nachhaltigkeit informieren. Hierzu seien folgende drei Links als Anregungen genannt:
Konsumspuren @home | Greenpeace de
Konsumspuren digitales Bildungsmaterial | Greenpeace de
Nachhaltiger leben | Greenpeace de
Weitere Informationen, Tipps und Anregungen für den Unterricht finden Lehrkräfte unter Ökologischer Fußabdruck im Unterricht | eNu Umweltbildung (umwelt-bildung.at).
Didaktische Analyse: Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schüler:innen
- erklären den Begriff „Globale Wertschöpfungskette“
- kennen und bestimmen ihren eigenen ökologischen Fußabdruck und zeigen auf, wie man diesen reduzieren kann.
- erläutern wie man gemeinsam Einfluss auf die Globale Wertschöpfungskette nehmen kann.
- arbeiten die Rolle von Wasser bzgl. nachhaltiger Entwicklung, Konsumverhalten und Umweltbewusstsein heraus.
Medienkompetenz
Die Schüler:innen
- arbeiten diszipliniert am PC oder Laptop.
- trainieren das selbstständige Erschließen von Themen und Inhalten.
Sozialkompetenz
Die Schüler:innen
- lernen einander zuzuhören und eigene Ergebnisse zu präsentieren.
- trainieren im Rahmen von Partner- beziehungsweise Gruppenarbeit ihre Zusammenarbeit mit anderen Personen.
- reflektieren ihr eigenes Konsumverhalten und ihren Lebensstil bzgl. Ökologie und Nachhaltigkeit.