Rollenspiel Verteilungskonflikte

In einer kleinen Stadt muss Wasser gespart werden. Aber: wie?

Die Schüler:innen übernehmen verschiedene Rollen, die sie in einer von der Lehrkraft geplanten Weise dem Plenum vorspielen. Mithilfe der Materialien werden die Schüler:innen für einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser sensibilisiert.

In einem fiktiven Szenario wird angenommen, dass das Wasser im Hochsommer knapp wird. Der Bürgermeister hat Vertreter:innen von Industrie, Landwirtschaft, Bürger:innen und Stromversorgung eingeladen, um gemeinsam zu überlegen, wo Wasser gespart werden kann.

In der Vorbereitung erarbeiten die Schüler:innen Argumente, warum auch wir in Deutschland sorgsam mit Wasser umgehen sollten – insbesondere auch angesichts des Klimawandels und der Energiekrise. Dabei fokussiert sich jede und jeder auf eine bestimmte Rolle und die passende Argumentation, sollte aber auch die Positionen der anderen nicht aus den Augen verlieren und sich kompromissbereit zeigen.

Ergänzend zur vorliegenden Einheit bietet es sich bspw. an, das Thema „Verantwortungsvolles Handeln“ im Unterricht zu behandeln (s. https://schule.klassewasser.de/841.php).

1 Die Auswahl der Sozialformen ist als Vorschlag zu verstehen und kann von der Lehrperson an die individuellen Lernverhältnisse angepasst werden (die Arbeitsaufträge im Material sollten dementsprechend modifiziert werden).

Die Methode „Rollenspiel“ im Unterricht

Mit der Durchführung eines Rollenspiels im Unterricht kann die derzeitige oder zukünftige Lebenswirklichkeit der Lernenden mit spielerischem Agieren verbunden werden. Mit dieser Methode werden reale Situationen nachempfunden oder vorausschauend thematisiert. Ziel ist es, Einstellungen und Verhaltensweisen zu verdeutlichen und Ansatzpunkte für Veränderungen aufzuzeigen.

Im Fokus der Methode des Rollenspiels steht die Förderung der Sozialkompetenzen: Die Schüler:innen lernen nicht nur, Diskussionen argumentativ und rational zu führen, sondern auch, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und unterschiedliche Meinungen verbal zu begründen und zu verteidigen.

Neben diesen sozialen Kompetenzen wird gleichzeitig auch der Transfer von Fachwissen in Handlungen unterstützt. Konkrete Anknüpfungspunkte bieten die Fächer Naturwissenschaften, Politische Bildung, Wirtschaft-Arbeit-Technik und Biologie. Themen und Inhalte, die der Rahmenlehrplan Berlin-Brandenburg festschreibt, bilden insbesondere der Umgang mit Ressourcen (hier: Wasser), deren Verfügbarkeit, (nachhaltige) Nutzung und Schonung sowie Einwirkmöglichkeiten als Konsument:in (s. Lehrplanbezüge, S. 5). Anzumerken ist, dass die Rollenanweisungen bei einem Rollenspiel in der „Sie-Form“ verfasst werden, um die Identifikation mit der Rolle zu erleichtern.

Vorkenntnisse

Besondere Vorkenntnisse sind für die Durchführung des Rollenspiels nicht erforderlich. Erfahrungen mit der Methode des Rollenspiels sind jedoch förderlich. Ggf. kann im Nachhinein folgender Video-Beitrag betrachtet werden bzw. eine Auseinandersetzung mit folgenden Linktipps (in Auswahl) erfolgen:

SWR-Doku Die große Dürre. Was tun, damit Deutschland nicht austrocknet?
Grundwasser-Atlas Wo in Deutschland die Wasserspiegel sinken (correctiv.org)
Ausgeliefert Diese Unternehmen dürfen Wasser auf Jahrzehnte entnehmen (correctiv.org)
Italien: Dürre im Land der Wasserverschwendung Europa - derStandard.de › International
Wasserknappheit Wird Brandenburg zur Wüste? | deutschlandfunkkultur.de
frontal | Warum der Hauptstadt das Trinkwasser ausgeht

Didaktische Analyse: Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schüler:innen

• kennen die Nutzung von Wasser im Alltag und Wirtschaft.
• wissen um die globalen Risiken eines verschwenderischen Umgangs mit der Ressource Wasser.
• verstehen, warum auch wir in Deutschland sorgsam mit Wasser umgehen sollten.
• kennen Maßnahmen, um sorgsam und reflektiert mit Wasser umzugehen.
• kennen Einwirkmöglichkeiten, um sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen.
• schulen, ihre soziale Umwelt wahrzunehmen und zu beobachten.
• stellen Konflikte dar und analysieren diese.

Medienkompetenz

Die Schüler:innen

• trainieren das selbstständige Erschließen von Themen und Inhalten.

Sozialkompetenz

Die Schüler:innen

• lernen Diskussionen argumentativ und rational zu führen.
• schulen im Rahmen von Diskussionen die eigene Ausdrucksfähigkeit und aktives Zuhören.
• beschaffen in Gruppenarbeit gemeinsam Informationen, werten diese aus, suchen und prüfen Argumente.
• lernen im Rahmen der Podiumsdiskussion sich in andere Menschen hineinzuversetzen.
• können ihre Meinung sowohl verbal als auch schriftlich begründen und verteidigen.