Einstieg Schokolade und virtuelles Wasser
Als Vorbereitung auf die anschließende Gruppenarbeit erhalten die Schüler:innen am Beispiel Kakao und Schokolade eine Einführung zum virtuellen Wasser und lesen anschließend eine kurze Erzählung, in der drei Jugendliche sich zum gemeinsamen Burger-Essen verabreden.
Phase 1 – Virtuelles Wasser
Das für die Produktion von Kakao und Schokolade notwendige Wasser wird virtuelles Wasser genannt. Als Einstieg zum Thema virtuelles Wasser wird gemeinsam mit den Schüler:innen ein Video geschaut. Zusätzlich oder alternativ im interaktiven Wasserquiz von brot-fuer-die-welt.de/wasserquiz raten sie, wie viel Wasser in Schokolade und weiteren Produkten steckt. Ein besonderer Fokus sollte hierbei auf die verschiedenen Abstufungen in blaues, grünes und graues virtuelles Wasser gelegt werden. Weitere Informationen zur Menge und Art des virtuellen Wassers in Kakao und Schokolade erhalten die Schüler:innen in der Produktgalerie von waterfootprint.org. Sie werten diese ggf. mithilfe eines Übersetzungs-Tools aus und beschriften die beiden Zeichnungen. Der Steckbrief wird anschließend auf der Karte des Weltverteilungsspiels in der Elfenbeinküste befestigt. Er dient zusätzlich als Vorbereitung auf Phase 2, in deren Verlauf die Schüler:innen ähnliche Steckbriefe selbst erstellen werden. Arbeitsblatt: Steckbrief Schokolade
Erweiterung
Auf dem Steckbrief Schokolade wird der Rohstoff Kakao hervorgehoben. Als Übung kann gemeinsam ein weiterer Steckbrief Schokolade erstellt werden, auf dem bspw. der Rohstoff Zucker und der Zuckerrübenanbau in Russland untersucht werden.
Phase 2 – Wasser in unseren Produkten und unserem Konsum
Die Schüler:innen erhalten in Form einer kurzen Erzählung ein Szenario, in dem drei Jugendliche sich zum gemeinsamen Burger-Essen verabreden. Sie werten die Geschichte im Hinblick auf die Auswahl des Essens, der Kleidung und der technischen Geräte aus und teilen sich anschließend in diese drei Gruppen auf. Jede Gruppe bearbeitet selbstorganisiert (Aufgabenverteilung, Schwerpunkte, Zusammenführung der Ergebnisse) anhand der Arbeitsblätter einen der drei Bereiche.
Die Schüler:innen beginnen mit einer Recherche zum virtuellen Wasser, das in ihrem Produkt steckt. Dabei werden die Produkte in ihre jeweiligen Komponenten oder Arbeitsschritte geteilt und das für ihre Produktion notwendige virtuelle Wasser ggf. die anteilige Verteilung von blauem, grünem und grauem virtuellen Wasser erfasst.
Anschließend recherchiert jede Gruppe die An- bzw. Abbaugebiete mindestens eines ihrer Rohstoffe und ggf. dessen Produktions- bzw. Verarbeitungsstätten oder die Endabnehmer:innen/den Zielmarkt. Die Schüler:innen entwerfen hierfür passende Symbole und verteilen sie im Verhältnis und ihrer Klassenstärke entsprechend auf der Karte des Weltverteilungsspiels.
Im weiteren Verlauf wählen die Schüler:innen ein bis zwei Schwerpunkte, die sie im Hinblick auf ihr Produkt und den Gebrauch von Wasser sowie die damit verbundenen Probleme besonders hervorheben möchten. Sie untersuchen diese näher und erstellen mindestens einen Steckbrief zu ihrem Produkt und dem gewählten Schwerpunkt (der Steckbrief Schokolade kann hierbei als Vorlage dienen), den sie am Ende an der entsprechenden Stelle auf der Karte des Weltverteilungsspiels befestigen.
Arbeitsblatt: Virtuelles Wasser
Arbeitsblätter: Wasser in unseren Produkten und unserem Konsum
Auswertung
Alle drei Gruppen stimmen sich untereinander über die Präsentation ab und stellen anhand der Weltkarte und ihrer dort befestigte Beiträge ihre Ergebnisse vor der Klasse vor. Was die Schüler:innen im Einzelnen ausgearbeitet haben, sind jeweils versteckte Ressourcenkonflikte. Als Konsument:innen von Nahrungsmitteln, Kleidung und Elektronik etc. bleiben uns die Wasserarten und -mengen, die zur Herstellung jedes Produktes anfallen, meist verborgen. Durch ihre Recherchen sind die Schüler:innen nun darüber informiert, dass in den Anbau- und Produktionsländern oftmals Wasserknappheit herrscht und dass das für unsere Produkte gebrauchte Wasser den Grundwasserreserven entnommen wird, die dann wiederum der heimischen Landwirtschaft und den Menschen vor Ort als trinkbares Süßwasser fehlen. Diese Wasserknappheit verursacht und verschärft die Konflikte um Wasser und andere Ressourcen. Insbesondere blaues und graues virtuelles Wasser sind dabei problematisch. Die großen Mengen an verschmutztem Wasser können oft gar nicht mehr vollständig gereinigt werden. Vielen Ländern fehlt es auch einfach an den technischen Mitteln dazu. Im Zusammenspiel mit diesen Faktoren sorgt zusätzlich die globale Erderwärmung für eine Veränderung des Klimas und somit für noch geringere Wasservorkommen.