Einstieg
Die Schüler:innen überlegen, aus welchen Gründen Wasser in Städten wichtig ist, u. a. zur Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Abkühlung, als Naturraum und Produktionsgut. Im Folgenden betrachten sie verschiedene Bilder, auf denen unser problematischer Umgang mit der Ressource Wasser sowie Wasserprobleme als Folge des Klimawandels abgebildet sind (siehe Arbeitsblatt „Städte in Zeiten des Klimawandels“. Die Schüler:innen stellen erste Überlegungen an, welche Herausforderungen es angesichts des Klimawandels für Städte gibt, z. B. Hitze, Versiegelung, Starkregen, Überflutung, Trockenheit, (Trink-)wasserknappheit und Wasserverschmutzung. Die Beiträge der Schüler:innen werden am Whiteboard (oder an der Tafel) gesammelt und dienen als Einstieg in das folgende Themenfeld.
Phase 1 – Herausforderungen in Berlin
Ausgehend von der globalen Perspektive beschäftigen sich die Schüler:innen mit den städtischen Herausforderungen Berlins – damals und heute. Sie erschließen anhand von Text- und Videomaterial hierzu relevante Informationen und beantworten Fragen (siehe Arbeitsblatt). Sie können nachvollziehen, dass um 1870 weder Abwasserent- noch Wasserversorgung geregelt waren und dadurch die hygienische Situation Berlins verheerend war. Durch städtebauliche Maßnahmen, u. a. Wasserwerk, Abwasserkanäle und Kläranlagen, wurden diese Probleme gelöst. Anhand des Starkregenereignisses von 2017 in Berlin (siehe Videolink, Arbeitsblatt „Berlin auf dem Weg zur klimaangepassten Wasserstadt“ wird für die Schüler:innen deutlich, dass Städte wie Berlin sich auch aktuell Herausforderungen rund ums Wasser stellen müssen. Bedingt durch zunehmende Flächenversiegelung und weniger Grün im urbanen Raum sowie den Klimawandel ist Berlin von Überschwemmungen künftig stärker betroffen. Zudem erfahren die Schüler:innen, dass Trockenperioden mit Wassermangel und Überhitzung zunehmen. Bezogen auf diese Herausforderungen überlegen sich die Schüler:innen Lösungsansätze für klimaangepasste Städte. Berücksichtigt werden sollen hierbei vorwiegend Maßnahmen, die auch bei keinem Auftreten eines Starkregenereignisses von Vorteil für zukunftsfähige Städte sind, z. B. Auffangbecken bei Starkregen, die in trockenen Zeiten als Skatepark genutzt werden.
Phase 2 – Prinzip der Schwammstadt
Die Schüler:innen stellen Vermutungen an, was sich hinter dem Konzept der Schwammstadt verbirgt. Die Lehrkraft führt hierfür folgenden Versuch vor: Sie kippt Wasser auf einen Teller, bis es überläuft, möglichst über einem Waschbecken oder draußen. Danach kippt sie Wasser auf einen Schwamm, der auf einem Teller liegt. Das aufgesaugte Wasser aus dem Schwamm gibt sie dann beispielsweise an eine vorhandene Pflanze im Raum ab. Nach der Auswertung des Experimentes erhalten die Schüler:innen einen Input (siehe Arbeitsblatt), in dem das Prinzip der Schwammstadt im Schumacher-Quartier erläutert wird. Die Schüler:innen vervollständigen die gewonnenen Erkenntnisse auf dem Arbeitsblatt „Berlin als Schwammstadt“.
Variante
Die Schüler:innen treffen Expert:innen der Berliner Regenwasseragentur oder der Berliner Wasserbetriebe, die Erläuterungen zur Schwammstadt und einen Einblick in ihr Berufsfeld geben. Auswertung Im Plenum werden die Ergebnisse zu den Klimafolgen global/lokal und den Merkmalen einer Schwammstadt zusammengefasst. Es wird diskutiert, inwiefern die Schwammstadt geeignet ist zur Klimaanpassung, z. B. bei Starkregen. Hierbei werden die Vorzüge der Schwammstadt für eine nachhaltige Stadtplanung herausgestellt und Möglichkeiten zur verstärkten Integration ihrer Prinzipien in Städten gesammelt, u. a. Ausbau der Maßnahmen, Sanierung und Umstrukturierung.
Die Schüler:innen kommen u. a. zu folgenden Erkenntnissen:
Klimafolgen in Städten: Es gibt viele Städte, wie bspw. Dehli, drittgrößte Stadt der Welt, die bereits massiv von Wassermangel durch Misswirtschaft und als Folge des Klimawandels bedroht sind. Insbesondere durch Hitzewellen, Trockenheit, Absinken des Grundwasserspiegels und gleichzeitig Zunahme von Starkregenereignissen ist Dehli stark davon betroffen. In versiegelten Städten auch in Deutschland können immer geringere Mengen Wasser versickern. Das Regenwasser staut sich auf Straßen und Plätzen an, mit zum Teil großflächigen Überflutungen, da auch die Kanalisation so große Mengen an Wasser nicht aufnehmen kann. Darüber hinaus beeinflusst die Flächenversiegelung auch das natürliche Grundwassersystem unter der Stadt. Es kann sich nicht wieder auffüllen, der Grundwasserspiegel sinkt. Viele Städte, auch Berlin, sind von Überschwemmungen aufgrund von Starkregen betroffen und leiden gleichzeitig in Trockenperioden unter Wassermangel und Überhitzung.
Klimaanpassung durch Schwammstädte:
Schwammstädte nehmen Regen auf und speisen somit das Grundwasser. Sie sorgen für Abkühlung. Es können Lebensmittel produziert werden und es werden öffentliche (Natur-)Räume geschaffen. Dies verbessert das Mikroklima und erhöht damit die Lebensqualität in Städten. Zudem wird die Biodiversität durch großzügige und artenreiche Freiflächen unterstützt. Die Maßnahmen der Klimaanpassung in Städten sind in der Regel bei Neubauten besser umzusetzen als bei Bestandsgebäuden.