Einstieg
Die Schüler:innen überlegen gemeinsam, welches die fünf klassischen Sinne des Menschen sind und ob sie Wasser mit jedem dieser Sinne wahrnehmen können. Wie erkennt unser Körper frisches und gesundes Trinkwasser? Und wozu braucht unser Körper Wasser überhaupt? Alle Schüler:innen haben ein leeres Glas vor sich stehen. Alle weiteren Materialien liegen vorbereitet auf dem Tisch und am Materialbuffet.
Hinweis
Jüngere Schüler:innen arbeiten unter Anleitung der Lehrenden gemeinsam im Klassenverband an einem großen Experimentiertisch. Klassen mit Lese-/Schreibkompetenzen und Erfahrungen in selbstständiger Teamarbeit arbeiten mithilfe der Arbeitsbögen in Kleingruppen an einzelnen Experimentiertischen.
Phase 1 – Wasser mit allen Sinnen erforschen
Als erstes überlegen die Schüler:innen, wie Wasser zum Klingen gebracht werden kann. Sie befüllen ihre Gläser unterschiedlich voll mit Leitungswasser und achten dabei auf die Geräusche. Welche können wir beim Einschenken hören? Anschließend wird mit einem Holzstäbchen oder Bleistift an die Gläser geklopft, diese nach Tonhöhen sortiert. (Falls der Glasrand fein genug ist, können die Teilnehmer:innen auch versuchen, mit einem leicht befeuchteten Finger darauf zu kreisen, um Töne zu erzeugen.) Nun untersuchen die Schüler:innen, welchen Einfluss das Sehen auf ihre Trinkentscheidung hat. Dafür schütten sie (bei den Klassen 1 und 2 hier und im Folgenden von den Lehrenden ausgewählte Kinder) das Leitungswasser aus ihren Gläsern und befüllen diese erneut am Materialbuffet mit jeweils einer der angebotenen Flüssigkeiten, wobei pro Tisch jede Flüssigkeit nur einmal genutzt werden sollte. Zurück am Arbeitstisch werden diese nebeneinandergestellt und visuell verglichen. Die Schüler:innen beschreiben, welche Flüssigkeit sie trinken würden und welche nicht sowie die Gefühle, die das Anschauen der einzelnen Flüssigkeiten in ihnen auslöst.
Im nächsten Schritt lernen die Schüler:innen, wie Wasser ihren Tastsinn reizt. Sie ergänzen die aufgestellten Gläser noch um eins mit Eiswürfeln und eins mit warmem Wasser. Auch Thermometer und Sprühflasche kommen nun zum Einsatz. Die Schüler:innen fühlen mit den Fingern in die einzelnen Gläser und besprühen vorsichtig ihre Hände. Anschließend schätzen sie die Temperaturen und messen nach. Als nächstes erfahren die Schüler:innen, wie unterschiedlich Wasser schmeckt und dass es andere klare Flüssigkeiten außer Wasser gibt. Sie riechen nun an den einzelnen Gläsern und entscheiden, was man trinken kann und was nicht. Sie probieren mit Löffeln die unterschiedlichen Wasser und beschreiben dabei auch, ob sie einen Unterschied zwischen dem stillen Wasser aus der Flasche und dem aus dem Hahn sowie zwischen dem warmen und dem kalten Wasser geschmacklich wahrnehmen und ob das gefärbte so schmeckt wie sie dachten.
Phase 2 – Wasser am und im Körper
Mit unseren Sinnen können wir Wasser erleben. Die Schüler:innen stellen nun Überlegungen an, wie und wo sie körperlich Durst erleben, und erfahren mehr dazu und zur Bedeutung von Wasser (auch von Salz- und Zuckerwasser) für den Körper. Anschließend benennen sie, wo am Körper noch Wasser vorkommt und ggf., wie das schmeckt. Sie hauchen dafür an ein Glas, streuen etwas Salz auf Gurkenscheiben und beschreiben jeweils, was sie sehen.
Phase 3 – Wasser mal anders
Als letzten Schritt mischen sich alle Schüler:innen einen eigenen Wasser-Drink (warm oder kalt, mit oder ohne Eiswürfel, gefärbt, mit Zitrone, Orange, Gurke etc. aromatisiert) und trinken ihn anschließend.
Variante
Zusätzlich können die Schüler:innen ihre eigenen Rezepte schriftlich und/oder als Bilder entwerfen und dokumentieren.
Auswertung
Die Schüler:innen kommen u. a. zu folgenden Erkenntnissen: Wasser lässt sich gut mit den Sinnen von anderen Flüssigkeiten, auch anderen klaren Lösungen wie bspw. Essigessenz, unterscheiden. Der Geruchssinn spielt dabei eine wichtige Rolle und gibt die ersten Hinweise, ob ein Getränk genießbar erscheint oder nicht. Auch das Sehen ist entscheidend: Eine grüne Brühe, die Wasser sein soll, löst bei der einen oder dem anderen vielleicht Ekel aus. Und heißes Wasser erkennen die Schüler:innen am Dampf. Das Tasten ist hier sehr wichtig, um sich nicht zu verbrühen. Das wichtigste Kriterium bleibt am Ende aber der Geschmack. Der Körper signalisiert beim Schmecken bspw., dass Salzwasser keine gute Option zum Trinken ist.
Die Schüler:innen stellen zum Abschluss ihre Getränke vor und besprechen Handlungsoptionen für den Alltag. Hier kann auch noch einmal ausgewertet werden, ob die visuellen Eindrücke mit den geschmacklichen übereinstimmen. Die Schüler:innen werden angeregt, sich über ihre unterschiedlichen Geschmäcker und Geschmackserfahrungen auszutauschen.
Fazit sollte am Ende dieser Einheit sein, dass Leitungswasser zu trinken gesund ist und dass es, falls es „pur“ nicht jeden Geschmack trifft, mit einfachen und gesunden Mitteln zu spannenden, individuellen und vor allem gesunden Getränken gemischt werden kann.
Hinweis
Zwischenauswertungen nach Phase 1 und 2 sollten möglichst direkt erfolgen. Bei älteren Schüler:innen können die einzelnen Phasen auch dokumentiert und am Ende gemeinsam ausgewertet werden.