Einstieg
Die Schüler:innen stellen Überlegungen zu folgenden Problemfragen an:
- Brauchen wir wirklich nur circa 110 Liter Wasser täglich oder mehr?
- Was ist mit dem Wasser, das in Produkten steckt?
- Wie würde der optimale direkte und indirekte Wassergebrauch (Wasserfußabdruck) aussehen?
Gemeinsam wird der Wasserfußabdruck besprochen. Hierbei ist vor allem der indirekte Wassergebrauch (externer Wasserfußabdruck) wichtig, also das Wasser, das für die Herstellung von Produkten außerhalb Deutschlands verwendet wurde.
Variante
Als Einstieg kann auch ein Lehrfilm gemeinsam angeschaut und besprochen werden.
Phase 1 – Den Wasserfußabdruck ermitteln
Für die Ermittlung des Wasserfußabdrucks wird die Wasserampel auf der Webseite des Weltfriedensdienstes vorgestellt. Alle Schüler:innen können dort ihren individuellen Wasserfußabdruck abbilden lassen. Alternativ zur Einzelarbeit kann der Wasserfußabdruck auch in Teams oder mit der gesamten Klasse ermittelt werden. Für diese Arbeitsphase kann das Arbeitsblatt „Wasserfußabdruck“ genutzt werden.
Hinweis
Soll zusätzlich ein Zahlenwert erstellt werden, kann der Wasserfußabdruck entweder mit dem einfachen oder dem erweiterten Online-Rechner des Water Footprint Network errechnet werden. Da die Ermittlung des Wertes vor allem einkommensabhängig ist, genügt ein Beispiel: Kind aus Deutschland mit einem Jahreseinkommen (Taschengeld) von 200 Euro.
Phase 2 – Den Wasserfußabdruck verkleinern
Die Schüler:innen überlegen, wie der Wasserfußabdruck der Klasse oder der einzelnen Schüler:innen und Lehrer:innen reduziert werden kann. Was verursacht einen hohen Wasserfußabdruck? Welche Maßnahmen sind für eine Reduktion notwendig? Der Wassergebrauch in Berlin ist im Verhältnis zum Wasserfußabdruck der Berliner:innen gering. Hauptsächlich sind Konsumgüter für den hohen Einsatz von Wasser verantwortlich. Mit der Wasserampel (Weltfriedensdienst) kann zusätzlich ein optimaler Wasserfußabdruck ermittelt werden. Anhand einer Skala wird der Einfluss verschiedener Faktoren wie regional, bio, konventionell etc. deutlich.
Erweiterung
Das Arbeitsblatt „Wasserfußabdruck“ kann über einen längeren Zeitraum genutzt werden. Bspw. kann nach einem Monat oder einem halben Jahr eine erneute Auswertung stattfinden. Im besten Fall konnten die individuellen Wasserfußabdrücke der Teilnehmer:innen in der Zwischenzeit positiv verändert werden. Dies wird erneut auf dem Arbeitsblatt markiert.
Auswertung
Noch vor der ersten Arbeitsphase wird deutlich, dass unser kompletter Wassergebrauch mit täglich fast 4.000 Litern vielfach höher ist als unser direkter Verbrauch. Um diesen Unterschied zu verstehen, wird Phase 1 ausgewertet. Die Auswertung findet im Plenum statt. Die Schüler:innen können nachvollziehen, dass vor allem Nahrung und Konsum zu einem hohen Wasserfußabdruck führen. Die Herstellung tierischer Lebensmittel sowie von „Fast-Fashion“ und anderen schnelllebigen Konsumgütern sind die wesentlichen Ursachen für eine intensive indirekte Wassernutzung, vor allem außerhalb Deutschlands.
Im Verhältnis zum Abwasser aus dem direkten persönlichen Wassergebrauch fällt ein Vielfaches davon beim indirekten Wassergebrauch zur Klärung an. Allerdings fehlen weltweit vielerorts Kläranlagen. In Phase 2 sammeln die Schüler:innen Möglichkeiten der Einsparung. Sie begreifen, dass im Gegensatz zum persönlichen Wassergebrauch die Verringerung des Wasserfußabdrucks komplexer ist. Faktoren wie saisonal, regional, nachhaltige Produktion und nicht-tierischer Ursprung sind dabei entscheidend. Wichtig ist darüber hinaus, wie die Wassersituation in den Herkunftsländern gestaltet ist. In einer Blitzlichtrunde erläutern die Schüler:innen, wie sie in ihrem Alltag ihren Wasserfußabdruck künftig reduzieren würden.