Einstieg
Auf der Grundlage des natürlichen Treibhauseffektes lernen die Schüler:innen nun die Auswirkungen des anthropogenen Treibhauseffektes kennen. Dieser durch den Menschen bedingte Treibhauseffekt sorgt dafür, dass die Erde immer wärmer wird.
Phase 1 – Gestaltung der Spielmaterialien
Jeder/jede Schüler:in entwirft einen circa 20 – 30 Zentimeter großen blauen Wassertropfen aus Bastelfilz oder Papier. Zusätzlich werden ähnlich groß mehrere gelbe Sonnenstrahlen und ein paar weiße oder hellblaue Kältestrahlen von der ganzen Klasse gestaltet. Aus dem Tonkarton werden pro Schüler:in jeweils zwei selbst gestaltete, circa zehn Zentimeter große Eiskristalle sowie Wolken ausgeschnitten. Auf deren Rückseite wird dann anschließend ein Stück Klett geklebt.
Hinweis
Die Wassertropfen müssen eventuell mit einer Drahtbürste oder einem kratzenden Gegenstand leicht angeraut werden, damit die Klettwolken und -kristalle später auf ihnen halten können.
Phase 2 – Das Wasser-Treibhaus-Bewegungsspiel
Zwei Schüler:innen werden zu Darsteller:innen von Wärme und Kälte gewählt. Die Wärme- und Kälte-Spieler:innen fangen Wasser-Darsteller:innen und verändern dabei deren Aggregatzustände. Ziel des Spieles ist es, so viele Kinder wie möglich erwärmen bzw. abkühlen oder gefrieren zu lassen. Das Spiel ist beendet, sobald entweder alle Wolken- oder alle Eissymbole aufgebraucht sind.
Spielvorbereitung
Ein/e Schüler:in wird als Wärme bestimmt, ein/e Schüler:in als Kälte. Mit den Sicherheitsnadeln werden entsprechend Filz-Sonnenstrahlen oder Filz-Kältestrahlen auf deren Kleidung befestigt. Alle anderen Schüler:innen stellen Wasser dar und fixieren ihren selbstgestalteten Wassertropfen an der Kleidung auf ihrem Rücken. Die Eiskristalle für die Kälte und die Wolken für die Wärme liegen bereit. Die Kälte stattet sich mit einer Handvoll Eiskristalle aus, die Wärme mit einer Handvoll Wolken. Beiden Spieler:innen steht ein Gefäß, eine Umhängetasche bzw. ein Ablageort für die erbeuteten gegnerischen und dadurch unwirksam gewordenen Wolken- bzw. Eissymbole zur Verfügung.
Regeln Runde 1 – Temperatur im idealen Zustand
Zu Anfang des Spiels bewegen sich alle Teilnehmer:innen als flüssiges Wasser in gemäßigtem Tempo frei durch den Raum oder über das Spielfeld. Lediglich Wärme und Kälte dürfen rennen und haben die Aufgabe, durch Anheften der Wolken bzw. Eiskristalle auf den Wassertropfen auf dem Rücken ihrer Mitspieler:innen deren Aggregatzustand zu ändern.
Trägt ein Kind eine Wolke auf seinem Wassertropfen, ist es gasförmig und darf ebenfalls rennen. Trägt ein Kind ein Eiskristall auf seinem Wassertropfen, ist es gefroren und muss stehen. Wärme und Kälte können entweder ihr jeweiliges Symbol auf einen freien Wassertropfen heften oder aber das gegnerische Symbol von einem Wassertropfen entfernen. Beides auf einmal ist nicht möglich. Wird ein Symbol von
einem Wassertropfen gelöst, kann erst bei einem anderen freien Wassertropfen ein Symbol angeheftet werden. Kinder, die wieder flüssig geworden sind, also einen freien Wassertropfen auf dem Rücken tragen, durchschreiten erneut gemäßigt das Spielfeld.
Sobald alle Eiskristalle oder Wolken aufgebraucht sind, ist das Spiel zu Ende. Anschließend wird ausgewertet, wie viele Teilnehmer:innen Eis, wie viele Teilnehmer:innen flüssig und wie viele Teilnehmer:innen gasförmig sind.
Regeln Runde 2 – Es wird wärmer
Das Spiel wird wiederholt. Der Spielablauf ist der gleiche – mit dem Unterschied, dass anstatt einem, nun drei Kinder mit Sonnenstrahlen ausgestattet werden und gemeinsam die Wärme spielen. Das Spiel endet wieder, sobald alle Eiskristalle oder Wolken aufgebraucht sind. Mit höchster Wahrscheinlichkeit werden durch die ungleiche Aufteilung zwischen Wärme und Kälte die Wolken zuerst aufgebraucht sein.
Variante
Alle Schüler:innen sind Wasser und jeweils ein Kind wird als Kälte und ein Kind als Wärme bestimmt. Alle Kinder bewegen sich. Wird ein Kind von der Kälte für drei Sekunden umarmt, gefriert es und muss stehen bleiben. Wird ein gefrorenes Kind von der Wärme für zehn Sekunden umarmt, darf es sich wieder bewegen. Wird ein flüssiges Kind für zehn Sekunden von der Wärme umarmt, darf es (muss aber nicht) mithelfen,
gefrorene Kinder in Wasser umzuwandeln. (Anm.: Wasserdampf trägt dazu bei, dass die Erde wärmer wird.) Allerdings muss es die gefrorenen Kinder dafür doppelt so lange umarmen wie die Wärme. Die Kälte darf auch zwei Kinder auf einmal umarmen und gefrieren lassen.
Erweiterung
Nach Abschluss des Spiels kann mit den Wassertropfen aus Filz ein Teil des Klassenraums oder des Flurs davor zum Regengebiet erklärt und umgestaltet werden. Dafür werden die Tropfen an Schnüren befestigt und unter die Decke gehängt. Auf die einzelnen Tropfen können Ideen
zum nachhaltigen Umgang mit Wasser und/oder Maßnahmen gegen eine weitere Klimaerwärmung angebracht werden.
Auswertung
Die Schüler:innen erleben spielerisch die Funktion der Aggregatzustände und des Treibhauseffektes im Wasserkreislauf und vertiefen das Ganze. Die Anzahl der Kinder aus beiden Runden, die am Ende des Spiels entweder fest, flüssig oder gasförmig sind, wird miteinander verglichen.
In der ersten Runde des Bewegungsspiels wiederholen die Schüler:innen die Aggregatzustandswechsel von Wasser. Sie können nun den Einfluss von Wärme und Kälte auf Wasser besprechen. Das Gleichgewicht von Wärme und Kälte kann dabei als Idealzustand interpretiert werden.
In der zweiten Runde ist die Temperatur erhöht. Mehrere Kinder stellen die Wärme dar und die Schüler:innen erfahren, dass zunehmend mehr Wasser in Form von Wasserdampf und sehr wenig Eis vorhanden ist. Eine Veränderung des Klimas hat einen Einfluss auf die Verhältnisse des Wassers in seinen Aggregatzuständen.
Im Anschluss an das Bewegungsspiel kann eine Vertiefung hin zu den Ursachen für den anthropogenen Treibhauseffekt stattfinden. Die Schüler:innen können gemeinsam überlegen, welche Auswirkungen die Erderwärmung auf das Leben auf der Erde hat.
Ideen zur Verminderung des Treibhauseffektes können in der Klasse gesammelt und dokumentiert werden, bspw. auf den Regentropfen des
Bewegungsspiels.